Terrain der 10 schwarzen Häuser

Rose Ausländer und Paul Celan Terrain (Konzept für eine Rauminstallation, Maßstab 1:15)

Die Konzeption sieht zwei Varianten der Repräsentation vor.

Tagsüber ist es eine Ausstellung der unbespielten, begehbaren Installation – ein Ort der Meditation. Vorgesehen ist, wenige Elemente der abendlichen Bespielung, wie Elemente der Lichtchoreographie, Geräusche, Rezitationen und Musik reduziert und nur für Momente einzublenden.

Abends, wird die Installation bespielt. Die gesamte Fläche der Installation, alle vier Seiten ist umrandet mit einer Stuhlreihe für ca. 100 Zuschauer. Es ist ein Spiel mit einer Darstellerin und einem Darsteller sowie von vier stummen Schattenspieler; ein Spiel mit Rezitationen, Gesängen, Tanz – beziehungsweise einem Bewegungsspiel und einer choreographierten Beleuchtung.

Hier wird die Malerei, im Gegensatz zur Ausstellung nur mittelbar wahrgenommen. Sie ist, den Prämissen des „Objekttheaters“ entsprechend, ein ebenbürtiges Element des Gesamtspiels.

BILDER

Fotos: Simon Büscher

Vorgesehen ist eine Pause, nach der die Zuschauer andere Plätze (der nummerierten Stuhlreihe) einnehmen. Ein Seitenwechsel - eine neue Sicht.

Die Darstellerin und der Darsteller verkörpern Rose Ausländer und Paul Celan, ohne eine Ähnlichkeit mit diesen anzustreben. Das Geistige ist entscheidend. Daher sind das Alter der darstellenden Schauspielerin und des Schauspielers sowie deren Hautfarbe offen. Es sind eine Frau und ein Mann im allgemeinen Sinn – Subjekte der menschlichen Gattung.

Die vier Schattenspieler, dunkle Gestalten, sind an unvermuteten Orten anwesend als Bedrohung. Sie bedienen ab und zu Stablampen, um die schattenhaften Winkel der Anlage auszuleuchten.

Das Bewegungsspiel durch die Häuser und drumherum – der Tanz auf engem Raum – wird Motive der Wanderung, der Flucht , der Beschattung, der Verfolgung, des Schmerzes, der Angst, ohne Panik – durchbrochen mit stillen Momenten der Selbstbesinnung behandeln. In diesen Momenten der Stille werden ausgesuchte Texte der Dichterin und des Dichters rezitiert: geflüstert – geschrieen - gesprochen in unterschiedlichen Betonungen und Tonlagen. Musik und Geräusche werden nur sparsam eingeblendet.

Es entsteht eine Synthese von bildender Kunst und Theater.